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Gibt es auf Madeira einen aktiven Vulkan?

Die meisten Besucher der Insel Madeira verbinden ihr bergiges, zerklüftetes Terrain ausschließlich mit natürlicher Schönheit – doch nur wenige wissen, dass sie sich tatsächlich auf einem uralten Vulkan bewegen, der technisch gesehen immer noch als aktiv gilt.

Die Entstehung der Insel ist vollständig vulkanischen Ursprungs. Madeira erhob sich vor etwa 5 Millionen Jahren aus den Tiefen des Atlantiks, infolge intensiver unterseeischer Vulkanausbrüche. Über Millionen von Jahren formten diese Ausbrüche die dramatische Landschaft, die wir heute sehen: tiefe Täler, steile Klippen und hohe Gipfel wie den Pico Ruivo mit 1.862 Metern Höhe.

Obwohl der letzte bekannte Ausbruch vor etwa 6.500 Jahren stattfand, wird Madeira als Teil eines ruhenden Vulkansystems eingestuft – das bedeutet, dass trotz fehlender aktueller Ausbrüche die Möglichkeit einer erneuten vulkanischen Aktivität nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Aus diesem Grund wird die Insel regelmäßig durch seismologische Netzwerke überwacht.

Die Einheimischen leben jedoch ohne Angst, da die gemessene seismische Aktivität in der Regel schwach und kaum spürbar ist. Dennoch behalten Seismologen die Region ständig im Blick – vor allem aufgrund ihrer geologischen Geschichte.

Interessanterweise lässt sich in einigen Teilen der Insel immer noch geothermische Wärme spüren. Es gibt Berichte über alte Thermalquellen, die heute weniger aktiv sind, und Böden, die selbst ohne direkte Sonneneinstrahlung warme Temperaturen behalten.

Madeira hat vielleicht keine Geysire oder fließende Lava, doch sich bewusst zu machen, dass man auf einer alten – und technisch gesehen aktiven – Vulkanstruktur steht, verleiht dem Begriff „Inseln aus Feuer“ eine ganz neue Bedeutung. Ein Grund mehr, die Landschaft mit Staunen zu betrachten… und mit einem Hauch Respekt vor der Kraft der Natur.

Gibt es auf Madeira einen aktiven Vulkan?